“Fight The Power” von Public Enemy ist ein unverfrorenes Ticket in den rohen Bauch der gesellschaftlichen Spannungen, des Grolls und des Aufstands. Es ist eine ikonische Hymne, die die Machtstrukturen in der Gesellschaft analysiert und die Zuhörer dazu inspiriert, die unterdrückenden Kräfte zu hinterfragen, die Ungleichheiten aufrechterhalten. Die Botschaft ist kraftvoll und klar: Kämpfe gegen das System, das dich unterdrückt, und fordere deinen rechtmäßigen Platz in der Konstruktion ein.
Die Eröffnungszeilen prägen den Ton für das gesamte Lied – es ist ein Aufruf zum Kampf für jene, die “am besten ausgebildet, am besten informiert, am besten ausgestattet” sind, aber dennoch ablehnen, gegen das System anzutreten, das sie marginalisiert. Es erklingt als Anklage gegen die Selbstgefälligkeit der Gebildeten und Privilegierten, eine Erklärung, dass es an der Zeit ist, aufzustehen, Widerstand zu leisten und zu stören.
Als Chuck D “1989 die Zahl, ein weiterer Sommer (geh runter) Klang des funky Schlagzeugers” rappt, ruft er nicht nur das Jahr in Erinnerung, sondern erinnert uns auch an das lebendige, pulsierende Herzstück des Hip-Hop: den Beat, den ‘funky Schlagzeuger’. Die Seele des Tracks – der Beat – ist eine Metapher für das Herz der schwarzen Gemeinschaft, das Rhythmus pumpt und Leidenschaft im Kampf gegen Unterdrückung entfacht.

Unsere Meinungsfreiheit ist Freiheit oder Tod. Wir müssen gegen die herrschenden Kräfte kämpfen – dies betont die Bedeutung, sich gegen Unterdrückung zu erheben. Es verbindet sich mit Ideen des zivilen Ungehorsams und der Revolution und festigt die Rolle des Hip-Hop als Plattform für marginalisierte Stimmen, um ihre Frustrationen auszudrücken und Veränderungen zu fordern.
Je weiter man in die Texte eintaucht, wirft Public Enemy einige ungeschminkte Worte über kulturelle Idole und zielt dabei auf Elvis Presley und John Wayne ab. Sie stellen klar: “Elvis war ein Held für die meisten / Aber er hat mir nichts bedeutet, siehst du / Schlicht und einfach ein rassistischer Idiot / Klipp und klar / Es kann mich mal, er und John Wayne”. Sie erinnern die Zuhörer daran, dass die Mainstream-Gesellschaft eine weißgewaschene Geschichte verehrt und dabei den Rassismus dieser amerikanischen Ikonen übergeht. Es handelt sich um eine konfrontative Kritik an der rassistischen Voreingenommenheit unserer gesellschaftlichen Helden, den Personen, die auf unseren Briefmarken und in unseren Geschichtsbüchern glorifiziert werden.
Der Text “Mach dir keine Sorgen, sei glücklich / War ein Nummer-eins-Hit / Wenn ich es sage, kannst du mich ruhig hier ohrfeigen” zielt auf die abwertende Haltung der Gesellschaft gegenüber den Herausforderungen marginalisierter Gruppen ab und nutzt dabei die Referenz auf Bobby McFerrins Erfolgssong “Don’t Worry, Be Happy”. Er weist die Idee zurück, dass man strukturellen Rassismus und sozioökonomische Härten einfach ignorieren kann.
Insgesamt ist “Fight The Power” eine Hommage an den Widerstand gegen Rassismus, institutionalisierte Unterdrückung und Marginalisierung. Es ist ein Weckruf, eine Erklärung und ein Aufruf, der hartnäckig die Stimmen der Stimmlosen verstärkt und den Geist des Widerstands stärkt, der die gesamte Ethik der Hip-Hop-Kultur untermauert.